Geschichte
Allgemeines / Charakteristik des Faches
Geschichte gehört zu den Fächern des Aufgabenfeldes II, den Gesellschaftswissenschaften, und wird von Klasse 7–13 unterrichtet. Dabei werden die Epochen vom Altertum bis zur Gegenwart anhand ausgewählter Themenbeispiele behandelt, da die Geschichte mit der Gegenwart der Schülerinnen und Schüler direkt oder indirekt zusammenhängt und sich auf ihr Leben auswirkt. Das Fach Geschichte trägt daher auch zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler bei und hat für ihre Zukunft Bedeutung. Im Unterricht werden verschiedene Quellengattungen eingeführt und analysiert, wie beispielsweise die Textquellen, Lieder, Bilder und Karikaturen.
Der Geschichtsunterricht in der Oberstufe baut auf dem der Mittelstufe auf, behandelt zu einem wesentlichen Teil dieselben Themengebiete, jedoch mit neuen Fragestellungen und erweiterten Methoden. Dabei soll ein Beitrag zum Verständnis von Schlüsselproblemen der Gegenwart geleistet werden. Für die Oberstufenschüler besteht bei ausreichender Kursstärke die Möglichkeit, Geschichte als Leistungsfach zu wählen.
In der Mittelstufe kann pro Halbjahr ein Leistungsnachweis geschrieben werden, in der Einführungsphase wird eine Klausur und in der Qualifikationsphase werden zwei Klausuren pro Halbjahr geschrieben.
Neben der üblichen Unterrichtspraxis bemühen wir uns regelmäßig, außerschulische Lernorte (Gedenkstätten), Zeitzeugengespräche, Autorenlesungen und Projekte mit Kooperationspartnern in unsere Arbeit einzubeziehen.
Exkursion der Jahrgangsstufe 10 zu einem Denkmal der nationalsozialistischen Herrscha
Seit dem Schuljahr 1999/2000 hat die Fachschaft Geschichte die Exkursion zum Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar als Baustein in ihren schulinternen Lehrplan integriert. Der Unterrichtsgang ist eingebettet in die für das zweite Halbjahr der Jahrgangsstufe 10 vorgesehene Unterrichtseinheit „Nationalsozialismus“ des Kerncurriculums für das Fach Geschichte. Damit ist gewährleistet, dass die Exkursion im Rahmen einer sorgfältigen Vor- und Nachbereitung erfolgt. Die Führungen werden von engagierten und kompetenten Mitarbeitern der Gedenkstätte durchgeführt. Davor sehen sich die Schüler oftmals einen zusammenfassenden Film über die Geschichte des Konzentrationslagers an.
Neben der Arbeit mit Quellen und Gesprächen mit Zeitzeugen erscheint der Fachschaft der Besuch einer Gedenkstätte als unverzichtbare und handlungsorientierte Unterrichtsform. Seit dem Schuljahr 2010/2011 wurde dabei das Ziel dieser themenbezogenen Exkursion um weitere Möglichkeiten erweitert. Neben dem Konzentrationslager Buchenwald gibt es andere Gedenkstätten zu diesem Thema, wie beispielsweise die Gedenkstätte Hadamar oder Osthofen, die sich im Rahmen der Unterrichtseinheit für eine außerschulische Lernerfahrung anbieten. In den Schuljahren 2014/15 bis einschließlich 2023/2024 wurde hierfür eine Zwei-Tages-Fahrt nach Weimar und Buchenwald umgesetzt. Auf der Fachkonferenz im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2024/2025 hat sich die Fachkonferenz allerdings nach langer Diskussion einstimmig dafür ausgesprochen, zu einer Ein-Tagesfahrt zurückzukehren, was direkt ab dem kommenden Schuljahr umgesetzt wird. Dies lag unter anderem an den deutlich gestiegenen Kosten und weiterer Unwägbarkeiten der Organisation und Durchführung. Die Ein-Tagesfahrt wird zukünftig Hadamar oder Buchenwald als Hauptgedenkstätten zum Ziel haben. Weitere Gedenkstätten können vertiefend zu einem späteren Zeitpunkt eingebunden werden. Hier sind auch Denkmäler zur Geschichte des geteilten Deutschlands denkbar, beispielsweise Point Alpha.
Zeitzeugen im Geschichtsunterricht
Einen lebendigen Zugang zur Geschichte bekommen Schülerinnen und Schüler über die Begegnung mit Zeitzeugen. Zeitzeugen sind nicht immer nur ältere Menschen, die dem Konzentrationslager entkommen sind und von den Gräueltaten der Nazis berichten. Hier sind beispielsweise Edith Erbrich oder Niklas Frank zu nennen, die Schülergruppen erzählten. Auch wer in den sechziger Jahren jung war, hat Spannendes zu erzählen. Von der Kuba-Krise etwa, von der Studentenrevolte oder der ersten Mondlandung. Eine Gesellschaft verarmt, wenn sie das Wissen und die Erfahrung älterer Menschen nicht nutzt, um die kritischen Fragen der jüngeren Generation zu beantworten. So waren etwa zum 60. Jahrestag des Kriegsendes Zeitzeugen zu Gast an der Ricarda-Huch-Schule (Offenbach-Post vom 11.05.05 berichtete). Am 21. Januar 2010 hatten wir „Die Frau vom Checkpoint Charly“ für die Jahrgangsstufe 13 zu Besuch, welche fesselnd von ihren Erlebnissen und Eindrücken erzählt hat. Seither findet im Jahrgang 13 immer ein Zeitzeugegespräch zur SED-Diktatur für den ganzen Jahrgang statt. Dies ist ein guter und wichtiger Ansatz die Geschichte den Schülerinnen und Schülern nahe zu bringen, der auf regen Zuspruch gestoßen ist. Daneben versuchen wir aber auch immer wieder weitere „Highlights“ für andere Jahrgänge zugänglich zu machen oder noch die letzten Zeitzeugen zum Nationalsozialismus oder deren Angehörige an unsere Schule einzuladen, was immer einen bleibenden Eindruck bei Schülerinnen und Schülern wie Kolleginnen und Kollegen hinterlässt.
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