Burgmagie, Mathekurs und Gemeinschaft – Meine Zeit auf der hessischen Schülerakademie für die Oberstufe 2025

Dieses Jahr war ich auf der Hessischen Schülerakademie der Oberstufe, die immer in den letzten zwei Wochen der Sommerferien stattfindet. Für mich war es eine tolle Erfahrung, aber auch sehr viel Arbeit. 

Ich habe am Mathekurs teilgenommen, den Theresa Kumpitsch geleitet hat. Im Vorfeld mussten wir dafür Vorträge vorbereiten, die wir auf der Akademie dann gehalten haben, das war dann so eine Art interaktive
Unterrichtsstunde. Das hat auch eigentlich sehr viel Spaß gemacht, aber unsere Präsentation zu dem Thema „Kubische Gleichungen durch Origami lösen“ hat ca. 60 Seiten umfasst und war dementsprechend aufwendig. 

Wenn man dann aber auf der Burg ankam, hat einen schon nach ein paar Stunden die „Burgmagie“ in ihren Bann gezogen, und nein, diese „Burgmagie“ kann man nicht anders beschreiben. Da ich das erste Mal da war, war alles neu für mich, aber alle wurden schnell zu einer richtigen Gemeinschaft. Es gibt ein burgübergreifendes Spiel, an dem alle teilnehmen, egal ob „Schüli“ oder „Betreui“. Meistens ist es eine Art Mörderspiel. Das Ziel der Mörder ist es also, so viele Leute wie möglich umzubringen, indem man ihnen etwas Hand zu Hand übergibt. Man ist also immer auf der Hut oder auf der Jagd. Viel freie Zeit gibt es jedoch nicht. Morgens gibt es Frühsport, der ist aber fakultativ. Es gibt nur zwei Arten von Leuten auf der Burg: die, die zum Frühsport gehen, weil sie dank der chronischen Übermüdung sonst gar nicht wach werden würden und die die sowieso schon zu wenig Schlaf bekommen und nicht auch noch früher für den Frühsport aufstehen wollen. Aber abgesehen von den übermüdeten Leuten in den Fachkursen, die den ganzen Vormittag in Anspruch nehmen, sind diese Fachkurse sehr lustig. Jeder Fachkurs hat seine eigenen
Insider, die nach und nach häufig mit der ganzen Burg geteilt werden. Auch der fachkursinterne Abend ist meist sehr lustig und kreiert eine Vielzahl von Insidern, ob beim Krimidinner oder beim Quizabend. Nach dem Mittagessen und einer Stunde Mittagspause geht es dann zu den „mukKs“. Die „mukKs“ sind die musisch-kulturellen Kurse, die man vor Beginn der Akademie wählt. Es gibt Akrobatik, debattieren, Textilarbeit, tanzen, Film drehen und so viel mehr. Die „mukKs“ sind einfach super interessant und ich habe viele neue Dinge gelernt. Nach einer 30-minütigen Kaffeepause gibt es dann eine weitere mukK-Einheit, Chor und Kontratanz oder Projekte. Diese Projekte werden von uns selbst organisiert und man kann neue Sachen ausprobieren, wie Yoga, Kampfsport, Armbänder basteln, aber auch Frage und Diskussionsrunden
über Politik oder die queere Community. Nach dem Abendessen gab es dann immer unterschiedliches Programm, mal waren es Teambuildingturniere, mal ein Vortrag oder eine Zukunftsberatung. Nach 21 Uhr hatten wir dann Freizeit, da gab es lustige Spielerunden in der Torschenke, ein Lagerfeuer oder  Lichtschwertkämpfe auf der Wiese. Klar ist: Man geht immer zu spät ins Bett!

Verfasserin: Joni Mielke, September 2025