To Infinity and Beyond! Mein Erlebnis mit der Deutschen SchülerAkademie

Vom 10. Juli bis zum 26. Juli 2025 nahm ich an der Deutschen SchülerAkademie (DSA) der Begabtenförderung in der Internatsschule „Grovesmühle“ in Sachsen-Anhalt teil. Dieses Angebot wurde mir von Frau Kunkel (Beauftragte der Begabtenförderung der RHS) unterbreitet, woraufhin ich mich mit einem Empfehlungsschreiben meiner Lehrer*innen sowie meinen Zeugnissen bewarb und angenommen wurde.

Die Deutsche SchülerAkademie richtet sich an besonders leistungsbereite und fähige Schüler*innen aus ganz Deutschland. Aus rund 30 verschiedenen Kursangeboten konnte man ein Programm auswählen, das den eigenen Begabungen oder Interessen entsprach. Mein Kurs stand unter dem Motto „To Infinity and Beyond!“ und behandelte mathematische Gebiete rund um die Infinitesimalrechnung. In diesen 16 Tagen arbeiteten wir intensiv in den Kursen, beteiligten uns an interdisziplinären Diskussionen und wuchsen zu einer starken Gemeinschaft zusammen.

Der Akademiealltag

Die Tage begannen früh: Nach dem Frühstück starteten wir mit dem Kursprogramm, das zunächst bis zum Mittag dauerte. Nach einer Pause konnte man sich am Nachmittag mit kreativen Aktivitäten beschäftigen und etwas abschalten – beispielsweise beim Beachvolleyball oder gemeinsamen Musizieren. Danach folgten weitere Kurseinheiten bis zum Abendessen. Die Abende boten dann Raum für Freizeitangebote, selbstorganisierte Workshops oder einfach nur Entspannung.

Das Internat Grovesmühle bot mit seinem weitläufigen Gelände und der schönen Lage in der Natur den idealen Rahmen für Sport, kreatives Schaffen und konzentriertes Arbeiten.

Der Kurs: To Infinity and Beyond!

Im Mittelpunkt meines Aufenthalts stand der Kurs „To Infinity and Beyond!“, der sich mit verschiedenen Konzepten von Unendlichkeit in Mathematik, Philosophie und Physik beschäftigte. Wir behandelten unter anderem mathematische Unendlichkeiten in der Mengenlehre, Cantors Diagonalargument und die Vollständigkeit von Funktionen. Philosophische Aspekte wie Bolzanos „Paradoxien des Unendlichen“ nahmen dabei einen ebenso großen Raum ein. Als Abschlussarbeit verfassten alle Kurse ein wissenschaftliches Paper, welches unser Lernen dokumentieren und zugleich einen Einblick in mögliche Berufsfelder geben sollte.

Die Kursleitung, ein Professor und sein Masterstudent, verstand es, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln und uns zum eigenständigen Arbeiten anzuregen. Besonders bereichernd war die wissenschaftliche Herangehensweise: Wir verbanden mathematische Konzepte mit philosophischen Fragestellungen und diskutierten über den Fortschritt wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Leben und Lernen in der Gemeinschaft

Neben der Kursarbeit war die Gemeinschaft ein zentrales Element der Akademie. Wir verbrachten Zeit nicht nur mit den Mitgliedern unseres Kurses, sondern konnten auch kursübergreifend neue Kontakte knüpfen. In den sogenannten KüAs (kurz für: kursübergreifende Aktivitäten) planten wir Veranstaltungen, organisierten einen Halbmarathon, musizierten gemeinsam oder stellten Theaterstücke auf die Beine.

Besonders eindrucksvoll war der „Bunte Abend“, bei dem Teilnehmende ihre eigenen Interessen und Projekte präsentierten, von Ringen über Quantencomputing bis hin zum Improvisationstheater. Auch Abwechslung kam nicht zu kurz: Sportangebote, Wanderungen durch den Harz, Spieleabende und Lagerfeuer stärkten das Gemeinschaftsgefühl.

Reflexion und Ausblick

Die zwei Wochen an der Deutschen SchülerAkademie waren intensiv, fordernd und vor allem lehrreich. Ich habe nicht nur fachlich viel gelernt, sondern auch persönlich enorm profitiert: durch neue Freundschaften, ein breites Netzwerk und die Erfahrung, was gemeinsames Lernen auf hohem Niveau bedeuten kann.

Die Akademie hat mir gezeigt, wie viel Freude es bereitet, sich mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe auszutauschen und gemeinsam an Herausforderungen zu arbeiten, die über den Schulstoff hinausgehen.

Zudem organisiert die DSA für Ehemalige über das ganze Jahr verteilt besondere Angebote wie Studieninformationswochenenden, Informationen zu Stipendienprogrammen oder einen Ball in Berlin – alles unter dem Motto des wissenschaftlichen Austauschs und Networkings.

Ganz herzlichen Dank an Frau Kunkel, die mir dieses unglaubliche Erlebnis ermöglicht hat und vielen Dank an die Deutsche SchülerAkademie, die diese Angebote Jahr für Jahr für Schülerinnen und Schülern anbietet.

Henry Jahn